Freitag, 20. Mai 2016

Nächste Schritte auf dem Weg zum Gemüsegarten

Mittwoch, 11.05.2016

Ich rufe Rasak an um ihm vorzuschlagen, gemeinsam Gemüsepflanzen zu besorgen. Dass hatten wir schon lange zuvor abgemacht, jetzt wird es Zeit.

Rasak berichtet, dass sie ein großes Stück Land weiter nutzbar gemacht haben, während ich nicht da war. Leider fehlten die Kartoffeln und die Schrift auf den Saattüten konnten sie nicht verstehen. Aber Mais hätte Hussein gesät, diese Tüte hatte ein Bild. Und er sagt, Wasser sei nun ganz wichtig, ob ich gesehen hätte, dass die Bohnen und Erbsen nun aus dem Boden kämen. Ja, sage ich, da müssen wir unbedingt eine Lösung finden.

Wir verabreden uns für den nächsten Tag im Garten. Vor Ort lässt sich alles viel einfacher besprechen. Und Freitag gibt's Gemüsepflanzen.






Donnerstag, 12.05.2016

Gegen halb sechs treffe ich Roduan im Garten. Er zeigt mir, was alles in der Zeit meiner Abwesenheit geschehen ist. Ein großes Stück Erde wurde von den Gartemitnutzern bewegt. Da ich so lange verschollen war, hat Bodo mit 6 kg Saatkartoffeln ausgeholfen, die nun auf dem frisch umgebrochenen Land wachsen sollen. Dahinter folgen 3 Reihen Mais! Do sorgfältig haben sie das Land bearbeitet, dass selbst alle Beikräuter an der Grenze zum Nachbarn völlig entfernt wurden.

Roduan und ich besprechen, dass wir für den Rest der Fläche Salate und Gemüse besorgen, Zucchini, Kohl, Tomaten, wenn wir eine Überdachung bauen können, Kürbis ...Mal sehen waszu bekommen ist. Leider werde ich aber alleine losfahren müssen, weil keiner der anderen Zeit findet mich zu begleiten. Auch gut, so kann ich in Ruhe aussuchen, was ich an Gemüse gerne anbauen möchte.

Da nun die Ansaaten herauskommen, brauchen wir dringend Wasser. Ich verspreche also, morgen auch zwei Wassertonnen zu besorgen. Vielleicht findet sich ein Nachbar, der einen Gartenschlauch hat und uns diese gegen ein Entgeld mit Wasser füllt? Der Weg zum See ist doch sehr weit und Wasser ist auch, selbst in kleinen Mengen, ziemlich schwer. 
Heute ist kein Tag zum Arbeiten. Wir suchen das Kartoffelfeld ab, um zu schauen, ob nicht schon eine der ersten Kartoffelpflanzen herausschaut. Ja, wir finden gleich 4 Pflanzen, die trotz der Trockenheit ihre Blätter durch den harten Lehmboden drücken. Gleich daneben stehen Erbsen, Bohnen und eine Pflanze die wir beide noch nicht kennen, die Speiseplatterbse. Auch diese ist essbar, ein Versuch! Die Bohnen werden in die Höhe wachsen und benötigen eine Stütze, erzählt mir Roduan. Wir werden lange Hölzer im Knick schneiden gehen. Ich überzeuge Roduan, dass auch die Erbsen der Sorte "Grote Zuckerarfen" in die Höhe wachsen werden, fast 1,60 m hoch, und ebenfalls eine Stütze benötigen. Die zweite Sorte Erbsen bleibt klein und wird sich in den Reihen gegenseitig Halt bieten.
"Grote Zuckerarfen"
Wir stehen vor den Ansaaten der Möhren, Pastinaken und der Wurzelpetersilie. Hier rührt sich gar nichts. All die Wurzelgemüse sind nicht herausgekommen. Sie brauchen Wasser, sind viel anspruchsvoller als die anderen Pflanzen. Ich habe noch Pastinaken- und Möhrensaat, vielleicht können wir nochmal das eine oder andere nachsäen.

Roduan schlägt vor, die Majoranpflanzen an der Gartengrenze zu roden. Ich kläre ihn auf, dass diese eßbar sind und übersezte: Oregano. Er probiert und er erkennt den Geschmack wieder. Ich schlage vor, hier das Beet mit Pfefferminze zu ergänzen... denn die Minze, die ich neulich gefunden hatte ist schon wieder verschwunden. Halil war fest davon überzeugt, das würde nichts werden und hat sie wieder herausgezogen. Dabei sind Pfefferminzepflanzen im Kartoffelbeet eine super Mischkultur!

Das Gespräch bringt mich dazu, doch auch Kräuter für diese Beetfläche zu kaufen am Freitag, so ein paar Pflanzen, damit es etwas bunter wird und ich für die eine oder andere Erkältung ein Kraut im Garten finde ...

Da wir nicht arbeiten, kommen wir ins Gespräch. Ich erfahre, dass Roduan als Landarbeiter in Algerien gearbeitet hat. Hier erhält man für 80 kg geerntete Erbsen oder Bohnen 15 Euro. Dafü legt man einen Weg zurück, der vom Garten bis zum netto und zurück reicht, bei sengender Hitze. Er kennt sich gut aus mit Pflanzen und mit den Methoden, wie diese anzubauen und zu kultivieren sind und würde gerne wieder arbeiten. Mal sehen, ob wir eine Lösung finden können.

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