Donnerstag, 26. Mai 2016

... in Sachen Wasser

... was ich noch vergaß, in Sachen Wasser. Wir haben eine Idee:

Montag, 23.5.2016. Wir treffen uns am alten Rathaus, Rasak und ich, wegen eines Textes, den wir schreiben wollen. Ich treffe Bernd und sofort sprechen wir über den Garten und das Wasser, das fehlt. Ich erzähle ganz beiläufig, dass mein Nachbar mir erzählt hätte, es läge ein Leitung an meinem Grundstück und es sei ganz einfach, ein Loch zu buddeln und einen Anschlus für Wasser dort zu installieren. ...

Bernd weiß sofort, dass das die Lösung sein könnte und macht sich schlau. Er wird mit einem Bekannten aus dem Kleingartenvorstand sprechen, ob es einen Plan gibt, in dem die Leitungen eingezeichnet sind. Rasak erklärt mir, wie der Abzweig am Wasserrohr hergestellt wird, und das das eigentlich ganz einfach ist.




Erster Tag ohne "Übersetzer"

Unerwartetes Wiedersehen im Garten

 

Donnerstag, 17.30 Uhr. Ich schaffe es gerade rechtzeitig, um wie verabredet in den Garten zu gehen. Verabredet bin ich mit allerdings nur mit einer Nachbarin, die Ihren Garten weiter unterhalb am Weg hat, und der ich meine Heckenschere geliehen habe. Als ich zu Fuß vom Parkplatz in den Gartenweg einbiege, höre ich Stimmen. "Kann das sein?" denke ich. Wir sind nicht verabredet, aber Donnerstag ist mein angekündigter Gartentag. Und als ich losfuhr hatte ich doch ein wenig Hoffnung, heute auch wieder einen von unseren neuen Nachbarn im Garten zu treffen. "Ja, die Stimmen kommen aus unserem Garten!"

Pflanzenzeitmessung 

 

Am Samstag vor fast einer Woche war ich nachmittags alleine im Garten. Es war sehr warm und die kleinen Pflanzen, die ich eingepflanzt hatte, hatten kaum noch genug Wasser um bis zum nächsten Morgen durchzustehen. Da ich lange nicht mit meinen Gartenfreunden im Garten war, hatte ich mir insgeheim gewünscht, sie an diesem Tag einmal wieder zu sehen. So waren es wieder einmal die Dinge, die sich verändert hatten, an denen ist hatte feststellen können, dass Menschen weiter gewirkt hatten: Die letzte zu beackernde Fläche in unserem Garten war fast fertig umgegraben!

Und heute nun treffe ich endlich Hussein wieder. Wir umarmen uns herzlich als wir uns sehen. So viel Zeit ist seit unserer letzten Begegnung schon wieder vergangen. In Pflanzeneitmessung so viel Zeit, dass die vorher noch nicht sichtbaren Kartoffeln nun mittlerweile 15 bis 20 cm aus dem Boden schauen. Am Samstag noch  hatten mich meine freundlichen und herzlichen Nachbarn auf einen Kaffee zu sich eingeladen und mir berichtet, dass auch in meiner Abwesenheit kräftig gebuddelt wird und der Garten immer wieder von unseren neuen Nachbarn in Syrien genutzt wird - manchmal zum Gärtnern, manchmal zu Grillen




Vielen Dank für die Gemüsepflanzen, Laura! 

 

Und heute nun treffe ich Hussein 1, Hussein 2 und Amar, der an unserem ersten Tag im Garten kräftig mit umgegraben hatte. Zu dritt stehen Sie am Beet und pflanzen die Gemüsepflanzen ein, die wir von Laura aus dem alt Rathaus geschenkt bekommen haben: Tomaten und Zucchini. Ich stelle gleich noch Paprika dazu, Lauchpflänzchen und die Kürbisse, die ich noch nicht untergebracht hatte, laufe noch einmal nach Hause und hole weitere Tomaten. Sie freuen sich und in Windeseile sind auch diese Pflanzen alle auf dem Gartenstück eingepflanzt.

Alle wirken mit 

Als meine Gartennachbarin herüberschau, kommen wir ins Gespräch, und kurz darauf wandern neue Pflanzen über den Zaun, die natürlich ebenfalls sofort eingegraben werden müssen. Denn: Es ist bestes Wetter. Nach der langen Trockenheit der letzten Wochen hat es endlich geregnet, der Boden ist feucht und, wie beim Lehm immer der Fall, viel lockerer als in der Trockenheit. Meine Nachbarin wirft vorsichtig ein Bund Akeleipflanzchen herüber. Hussein 2 hebt sie auf. Ich bemerke, dass er sie eigentlich gar nicht mir überlassen möchte. Also zeige ich ihm die Stelle, wo sie ihren Platz finden sollen und frage ihn, ob er sie eingraben möchte. Ja, so ist es! Und auch die Ringelblumen, die wir an die Kante zum Rasen setzen, überlasse ich ihm.

Dann gibt es eine kleine Pause und auf dem Smartphone wird arabische Musik gesucht, die nun im Hintergrund läuft. Hussein 2 singt immer wieder einmal fröhlich mit. Ich reiche Husein 2 zwei Töpfe mit Minze zum Schnuppern herüber, marokkanische und jordanische Minze, die ich in Peckatel erworben habe. Ja, als er die marokkanische Minze riecht klärt sich sein Gesicht und er nennt mir den arabischen namen fü Minze, was war es doch gleich "Rihan"? Und ich zeige ihm die schon eingesetzte Pfefferminze zwischen den Paprika und Lauchpflanzen. Alle drei wollen die Minze mit ins Gemüsebeet setzen. Also hat sie nun dort einen Platz am zaun, an dem sie sich durchaus auch ausbreiten darf.

Ich habe tatsächlich genug Material, um meinen Mitgärtnern immer wieder etwas zum Pflanzen oder Säen anzubieten. Dann ruft mich Hussein 2 und will mir etwas zeigen. Er weist auf den Garten des Nachbarn und ich erkenne Erdebeeren. Auch hierfür hätte ich eigentlich den arabischen Namen verstehen und behalten müssen. (Ob das umgekehrt genauso schwierig ist, die deutschen Worte zu behalten? Der Klang des arabischen Sprache ist mir so fremd) und ich verstehe, dass nicht nur er, sondern auch die anderen gerne Erdbeeren pflanzen möchten. "Toll" denke ich "So können wir die wild eingewanderten Erdbeeren an der Grenze zu meiner Nachbarin umsiedeln. Damit wird Platz für das geplante Kräuterbeet an dieser Stelle frei", Und so geschieht es. Halil 2 und Achmed nehmen das gemeinsam in die Hand. Und schließlich stehen 2 schöne Reihen Erdbeeren auf der Beetfläche vor marokkanischer und jordanischer Minze.

Der erste Tag ohne  "Übersetzer" 

 

Dann ist Feierabend. Alle wollen morgen noch einmal wieder kommen und weiterarbeiten. Ich hatte derweil schon die Saaten herausgesucht, die noch im Garten Platz finden könnten. Zwei der Gemüse konnte ich durch eine Zeichnung in den Sand darstellen um zu vermitteln, was sich in den Tütchen befindet. Als es dann um den Grünkohl geht, ist dieses Medium der Kommunikation am Ende. Zum Glück gibts ja den Google Übersetzer in Husseins Smartphone. Ich tippe das deutsche Wort ein und darunter erscheint die arabische Übersetzung. Einfach Klasse! Auch "Rote Beete" und "Borretsch" übersetzen Google für uns auf diese Weise. Schließlich packen wir die Tütchen mit der Saat wieder in den wasserdichten Behälter, in dem auch die Handschuhe immer trocken aufbewahrt werden, und machen uns auf den Weg nach Hause. An der Ecke verabschiede ich mich. Ich sage, dass ich Freitag, morgen, nicht dabei sein werde und wir verstehen uns. Wir verabreden uns, uns am Montag Abend wieder zu sehen, am alten Rathaus. Am 30 Mai vor einem Jahr kamen die ersten neuen Nachbarn in unsere Stadt. Wir sind alle eingeladen dies mit Freunden und einem Grillfest gemeinsam zu feiern.
Davor hatte ich immer ein bischen "Muffensausen": Das war mein erster Tag mit den neuen Nachbarn im Garten ohne Rasak, der bisher immer alles für mich vom Französischen ins Arabisch übersetzt hat. "Geht doch!" denke ich.

Freitag, 20. Mai 2016

Salat pflanzen

Samstag, 14.05.2016

Nachmittags schaue ich, grüstet mit einer Kanne Kaffee und Keksen im Garten vorbei. Niemand da. Kein Mensch im Garten. Dabei war ich mir sicher, wir hätten uns für heute Nachmittag verabredet. Immerhin habe ich Pflanzen besorgt, wie vereinbart. Die stehen nun in der Sonne und brauchen Wasser oder Boden unter den Füßen.

Verdammt. Also mache ich mich dran, die vorbereiteten Beete nach meinen Vorstellungen zu bepflanzen. Kohl mit Sellerie gemischt, die Zwiebeln zu den Zucchini und den Lauch gleich zu den Kohlrabi, ergänzt um Salat. Mal sehen ob diese Mischkulturen tatsächlich die Kohlweißlinge vertreiben? Jedenfalls bin ich gegen Ende des Tages endlich fertig mit dem Pflanzen. Ein gutes Stück Land musste ich noch umgraben, damit alles hineinpaßt. Dann gehe ich zum See, Wasser holen, damit auch die zarten Zwiebel- und Lauchpflanzen gut Fuß fassen können und die müden Chicoree und Kopfsalate ihre Häupter wieder heben.
Ziemlich zufrieden bin ich, dass nun schon so viel im Garten steht!

Sonntag, 15.05.2016 / Montag 16.05.2016

Ich überrede meinen Freund mit mir in den Garten zu gehen. Wir schnappen uns die Gießkannen und wässern die Neulinge im Garten, nachdem wir wieder einmal den Weg zum See zurück gelegt haben.
Am folgenden Tag sage ich Rasak Bescheid, dass nun doch schon alles eingepflanzt ist. Er klingt ein wenig enttäuscht. Er konnte am Samstag nicht kommen, weil er einem Freund beim Umzug helfen mußte. Er ist immer sehr hilfsbereit! Am Montag abend muss ich schon wieder wässern, das Wetter hat keinen Regen gebracht, die wenigen Tropfen sind nur ca. 1 cm tief in den Boden eingedrungen.

Garten-Shopping

Freitag, 13.05.2016

Auf gehts, Pflanzen kaufen. Bei uns im Betrieb läuft der Gemüseverkauf und so mache ich mich auf nach Große Plasten.
Paprika, rot und gelb
Im Gewächshaus stehe ich inmitten vieler kleiner Gemüsepflanzen und kann mich kaum entscheiden. Hier im Gewächshaus ist es höllisch warm, also sollte ich mich entscheiden. Ich nehme Schnittsalat, Chicoree und Kopfsalat. Ein paar Tomaten und Paprika in rot und gelb, das müßt doch was werden, im Agroneum stehen die Pflanzen auch draußen auf den Beeten. Dann finde ich noch grüne und gelbe Zucchini, Kürbisse und Kohlrabi. Wunderbar. Mit dieser Ausbeute mache ich mich auf den Weg zum Baumarkt, Wassertonnen besorgen.

Auf dem Weg komme ich in Peckatel bei der Staudengärtneri vorbei und meine Idee, Kräuter zu kaufen erwischt mich wieder. Auch habe ich schon von mehrern Seiten von dieser Gärtnerei gehört und will mal schauen, was ich dort so finden kann.

Ich bin überwältigt. All die schönen Stauden in unterschiedlichsten Sorten, die Besonderheiten, die ich im Katalog bestellen kann - sie stehen hier! Ich versuche mich auf die Kräuter und Wildpflanzen zu beschränken, schwer genug... Und wähle die wichtigesten Heilkräuter: Salbei, Thymian, Bärwurz, griechischer Bergtee. Dazu ein paar Teekräuter wie Pfefferminze und Indianernessel. Dazu kommen noch ein paar Pflanzen, deren Blüten ich verwenden kann, so z.B. die Heidenelke. Ein bischen Abwechslung im Salat muss sein.
Die Staudengärtnerin gibt mir noch einen Tipp für Gemüsepflanzen. Diese gibts günstig in Klein Vielen bei einem Privatmann zu kaufen. Das versuche ich natürlich sofort.

...fehlt nur noch der Inhalt!
Dann gehts doch weiter zum Baumarkt. "Oh Gott!, was sowas kostet, eine einzige Wassertonne!!!" Ich entscheid mich dennoch gleich zwei zu nehmen, der Garten braucht viel Wasser, wenn wir alles nur mit Gemüse anbauen! Na gut. Hauptsache wir finden einen Nachbarn, der uns mit Wasser versorgt.
Ich fahre heim und bringe gleich alles in den Garten. Laufe noch einmal zum See um frisches Wasser zu holen und die Pflanzen für den nächsten Tag zu rüsten, sie haben doch sehr unter der Wärme an diesem Tag gelitten. Ein paar Pflanzen, so die Tomaten, nehme ich mit nach Hause. Für diese müssen wir noch ein Dach zusmmenbauen. 

Nächste Schritte auf dem Weg zum Gemüsegarten

Mittwoch, 11.05.2016

Ich rufe Rasak an um ihm vorzuschlagen, gemeinsam Gemüsepflanzen zu besorgen. Dass hatten wir schon lange zuvor abgemacht, jetzt wird es Zeit.

Rasak berichtet, dass sie ein großes Stück Land weiter nutzbar gemacht haben, während ich nicht da war. Leider fehlten die Kartoffeln und die Schrift auf den Saattüten konnten sie nicht verstehen. Aber Mais hätte Hussein gesät, diese Tüte hatte ein Bild. Und er sagt, Wasser sei nun ganz wichtig, ob ich gesehen hätte, dass die Bohnen und Erbsen nun aus dem Boden kämen. Ja, sage ich, da müssen wir unbedingt eine Lösung finden.

Wir verabreden uns für den nächsten Tag im Garten. Vor Ort lässt sich alles viel einfacher besprechen. Und Freitag gibt's Gemüsepflanzen.






Donnerstag, 12.05.2016

Gegen halb sechs treffe ich Roduan im Garten. Er zeigt mir, was alles in der Zeit meiner Abwesenheit geschehen ist. Ein großes Stück Erde wurde von den Gartemitnutzern bewegt. Da ich so lange verschollen war, hat Bodo mit 6 kg Saatkartoffeln ausgeholfen, die nun auf dem frisch umgebrochenen Land wachsen sollen. Dahinter folgen 3 Reihen Mais! Do sorgfältig haben sie das Land bearbeitet, dass selbst alle Beikräuter an der Grenze zum Nachbarn völlig entfernt wurden.

Roduan und ich besprechen, dass wir für den Rest der Fläche Salate und Gemüse besorgen, Zucchini, Kohl, Tomaten, wenn wir eine Überdachung bauen können, Kürbis ...Mal sehen waszu bekommen ist. Leider werde ich aber alleine losfahren müssen, weil keiner der anderen Zeit findet mich zu begleiten. Auch gut, so kann ich in Ruhe aussuchen, was ich an Gemüse gerne anbauen möchte.

Da nun die Ansaaten herauskommen, brauchen wir dringend Wasser. Ich verspreche also, morgen auch zwei Wassertonnen zu besorgen. Vielleicht findet sich ein Nachbar, der einen Gartenschlauch hat und uns diese gegen ein Entgeld mit Wasser füllt? Der Weg zum See ist doch sehr weit und Wasser ist auch, selbst in kleinen Mengen, ziemlich schwer. 
Heute ist kein Tag zum Arbeiten. Wir suchen das Kartoffelfeld ab, um zu schauen, ob nicht schon eine der ersten Kartoffelpflanzen herausschaut. Ja, wir finden gleich 4 Pflanzen, die trotz der Trockenheit ihre Blätter durch den harten Lehmboden drücken. Gleich daneben stehen Erbsen, Bohnen und eine Pflanze die wir beide noch nicht kennen, die Speiseplatterbse. Auch diese ist essbar, ein Versuch! Die Bohnen werden in die Höhe wachsen und benötigen eine Stütze, erzählt mir Roduan. Wir werden lange Hölzer im Knick schneiden gehen. Ich überzeuge Roduan, dass auch die Erbsen der Sorte "Grote Zuckerarfen" in die Höhe wachsen werden, fast 1,60 m hoch, und ebenfalls eine Stütze benötigen. Die zweite Sorte Erbsen bleibt klein und wird sich in den Reihen gegenseitig Halt bieten.
"Grote Zuckerarfen"
Wir stehen vor den Ansaaten der Möhren, Pastinaken und der Wurzelpetersilie. Hier rührt sich gar nichts. All die Wurzelgemüse sind nicht herausgekommen. Sie brauchen Wasser, sind viel anspruchsvoller als die anderen Pflanzen. Ich habe noch Pastinaken- und Möhrensaat, vielleicht können wir nochmal das eine oder andere nachsäen.

Roduan schlägt vor, die Majoranpflanzen an der Gartengrenze zu roden. Ich kläre ihn auf, dass diese eßbar sind und übersezte: Oregano. Er probiert und er erkennt den Geschmack wieder. Ich schlage vor, hier das Beet mit Pfefferminze zu ergänzen... denn die Minze, die ich neulich gefunden hatte ist schon wieder verschwunden. Halil war fest davon überzeugt, das würde nichts werden und hat sie wieder herausgezogen. Dabei sind Pfefferminzepflanzen im Kartoffelbeet eine super Mischkultur!

Das Gespräch bringt mich dazu, doch auch Kräuter für diese Beetfläche zu kaufen am Freitag, so ein paar Pflanzen, damit es etwas bunter wird und ich für die eine oder andere Erkältung ein Kraut im Garten finde ...

Da wir nicht arbeiten, kommen wir ins Gespräch. Ich erfahre, dass Roduan als Landarbeiter in Algerien gearbeitet hat. Hier erhält man für 80 kg geerntete Erbsen oder Bohnen 15 Euro. Dafü legt man einen Weg zurück, der vom Garten bis zum netto und zurück reicht, bei sengender Hitze. Er kennt sich gut aus mit Pflanzen und mit den Methoden, wie diese anzubauen und zu kultivieren sind und würde gerne wieder arbeiten. Mal sehen, ob wir eine Lösung finden können.

Wiedersehen mit dem Garten

Dienstag, 10.05.2016

Bin endlich wieder gesund. Nach mehr als einer Woche komme ich wieder in den Garten. Unser letztes Treffen musste ich leider absagen. Auch die versprochenen Pflanzkartoffeln konnte ich Samstag vor fast zwei Wochen nicht besorgen. Schade. Aber als ich nun in den Garten komme, sehe ich, dass wohl auch ohne mich ein paar Besucher und aktive Hände derweil den Garten gefunden haben. Das Beet rechts des Weges ist schon wieder ein weiteres Stück umgegraben. Hier sollen noch mehr Kartoffeln hinein, so hatten wir beim letzten Mal besprochen.
Auf dem oberen Ende des Beetes finde ich  Grillkohle auf dem vorbereitern Boden. Das ist nicht unbedingt der richtige Platz dafür, denke ich. Als Schutz vor Schneckenfraß ganz brauchbar, aber noch ist diese Fläche nicht bestellt. Ich freue mich trotzdem über diese Spur, zeigt sie doch, dass der Garten gern genutzt wird. Ein erster Schritt, um andere Menschen für den Garten zu gewinnen und das Interesse am Gärtnern zu wecken.

Da ich mich heute, Dienstag, nicht verabredet habe, gucke ich, was ich mit wenig Aufwand machen könnte. Eine kleine Fläche an der Seite am Zaun haben wir nicht umgegraben. Hier haben sich Majoran und Zitronenmelisse, einige Erdbeeren vom Vorgänger gehalten, die wir für ein späteres Kräuterbeeet bewahrt haben. Mittlerweile guckt auch hier Luzerne und Löwenzahn durch die Kräuter. Ich mache mich dran, hier ein wenig Licht in die Sache zu bringen und komme auf die Idee, die Luzerne zu pflücken und als Mulch zwischen die Zwiebeln zu legen. Denn noch haben wir kein Wasser im Garten, und Mulch schützt vor Verdunstung und hält Unkraut zurück.
Später nehme ich noch die Heckenschere und kürze den Löwenzahn auf dem Rasenstück. Denn es ist tatsächlich kaum etwas anderes dort auf dem Rasen als Löwenzahn und Luzerne.  Kein Wunder. Nun fallen ja auch noch die ganze  Samen der Pusteblumen zu Boden. Und das Unkrautjäten auf den anderen Flächen zeigt deutlich, dass Löwenzahn neben Luzerne hier der Standortsieger ist und am besten mit Boden und Trockenheit zurecht kommt.
Pfefferminze
Bei der Arbeit entdecke ich noch Schnittlauch am Zaun. Toll. Da kommen doch einige Kräuter zusammen. Auch die anderen Gartennutzer haben an Kräuter gedacht und am Ende unseres ersten Kartoffelbeetes Pfefferminze gesetzt. Da das Wetter seit langem trocken ist, mache ich mich mit einer Gießkanne auf und spaziere runter an den See. Der Weg dahin führt den Hügeln hinunter in eine feucht Niederung und durch ein kleines Waldstück. Dann öffnet sich der schöne Blick auf den stillen See. Eine Kanne mache ich voll und trage sie wieder hinauf. Die Pfefferminze und die Ansaat der Pastinaken, Möhren und Mangold bekommen das Wasser. Viel zu wenig, um etwas zu bewirken. Aber dann müsste ich wohl zwanzig mal den Weg zum See nehmen.
Ich habe Saatgut mitgebracht. Rote Beete, Grünkohl, Mais. Spinat u.a. das lasse ich in der Regen dichten Tonne.

Dienstag, 3. Mai 2016

Die Saat geht auf



Heute ist Donnerstag, 28. April 2016. Im Garten hat sich in meiner Abwesenheit einiges getan. Erst auf den zweiten Blick entdecke ich, was alles. Die Fläche rechts des Weges ist fast fertig bestellt. Ein leere Kartoffelsack liegt vor einem der eingerahmten Beete. Die Kartoffeln, die ich mitgebracht hatte, sind  gesetzt!
Die Kartoffeln sind links vorne  im Beet

Ich gehe ein kleines Stück weiter den Weg hinauf und schaue, ob vielleicht ind er Zwischenzeit sogar etwas von unserer Saat gekeimt ist; könnte ja doch sein, auch wenn wir wenig gießen ... Der Lehmboden hält eine Menge Feuchtigkeit.
Die Steckzwiebeln strecken ihre ersten Blätter aus dem Boden
Ich entdecke die Steckzwiebeln. Hey, die gucken schon aus dem Boden. Ein paar Schritte weiter, ganz charakteristisch, die Rettiche, auch sie haben schon gekeimt und schaffen den Weg ans Licht.

So auch die Erbsen! Es sind Zuckererbsen, die nur 60 cm hoch werden, in Reihen gesät. Sie sollen sich später gegenseitig abstützen.
Erbsen - immer zuverlässig


Ich habe einen Wermut mitgebracht. Auf dem Seitenstreifen, dort wo der wilde Majoran verblieben ist, findet er noch Platz. Mal sehen, ob die Pflanzen sich vertragen. Eine Engelwurz (Angelica archangelica) pflanze ich auf die gegenüberliegende Seite an eine Stelle, die sich als sehr naß herausgestellt hat und dennoch sonnig ist. 

Das bischen Mulch, das ich vor zwei Wochen auf den offenen Boden gelegt habe, ist weitgehend verschwunden. Also ist das der richtige Weg. Eine Lösung für Mulchmaterial habe ich noch nicht gefunden.

Heute grabe ich nur ein kleines Stück um. Rasak, Hussein und Idress schauen noch in den Garten. Sie berichten, dass Sie zusätzlich zu meinen Kartoffeln noch eigene eingebracht haben. "Wir wollen noch mehr pflanzen, aber es ist nichts mehr da!" sagt Rasak und spricht für alle. Wir beschließen, bei einer Gärtnerei Salatpflanzen und anderes Gemüse zu besorgen.

Als es zu regenen beginnt, machen wir uns auf den Heimweg.