Freitag, 22. April 2016

Weiter geht´s


Neugierig bin ich, ob sich im Garten wohl etwas in der Zwischenzeit verändert hat und wer wohl am Donnerstag wieder dabei sein wird.

Rasak wird Deutschland wieder verlassen, so hat er mir beim letzten gemeinsamen Gärtnern am Sonntag vor zwei Wochen erzählt. Das ist sehr schade. Er ist beständig dabei, wenn wir im Garten sind. Er spricht Französisch und Arabisch. Da ich besser Französisch als Englisch spreche, können wir uns gut verständigen und er kann den anderen Menschen aus Syrien übersetzen, was ich erzähle. Aber nicht nur deswegen: Wir alle haben uns beim Gärtnern mit jedem Mal, das wir uns getroffen haben, ein Stück mehr kennen gelernt. Wir lachen gemeinsam und teilen Kaffee und Schokolade. Das ist schön und daher bin ich auch ein wenig traurig, dass ich Abschied werde nehmen müssen.

Das nächste Treffen ist am Donnerstag, 26.04.2016 im Garten um 17.30 Uhr. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen vorbeizuschauen und mitzumachen. Noch ist ausreichend Gartenland für weitere Mitstreiter vorhanden.

La prochaine réunion sera le 26 avril 2016 à 17.30 dans le jardin. Si vous avez envie de jardiner ou justement avez envie de visiter notre jardin, venez-là!

The next meeting will take place on the 26th of april 2016 in the garden in the afternoon at 5.30 pm. If you like gardening or just want to get an impression of ouer little garden-piece you are wellcome!

Nach der Gartenarbeit

... noch immer Donnerstag, 12.04.2016

Ich treffe Rasak und Hussein bei netto. Ich mach ihnen noch einmal klar, dass Sie jederzeit in den Garten gehen können und dass Sie mich immer donnderstags ab 17.30 Uhr dort antreffen. Ein wenig enttäuscht sind sie, dass sie am Donnerstag nicht im Garten waren. Da ich eine Woche unterwegs sein werde, vereinbare ich mit ihnen, die Saatkartoffeln, die mir meine Kollegin geschenkt hat, am Samstag im Garten zu deponieren. So können Sie am Wochenende aktiv werden.

Bald werden wir einen Wassertank bekommen. Meine Kollegin hat es arrangiert, dass wir von Ihrem Vater, der in einem Garten- und Landschaftsbaubetrieb arbeitet, einen großen Behälter bekommen. Dann wird das Bewässern wesentlich einfacher.

Unerwartete Spende!

Heute ist schon wieder Freitag. Kurz verreist war ich, nun bin ich wieder da. Mein letzter Tag im Garten liegt schon eine Woche zurück, es war der Donnerstag. Da wäre ich fast zu spät gekommen, doch letztlich war ich pünktlich um 17.30 Uhr im Garten.

Donnerstag, 12.04.2016

Ein wunderbares Schloss hängt seit Mittwoch vor unserer Gartentür, seit wir vom Verein WeltOffenPenzlin einige Gartengeräte für unsere Arbeit erhalten haben: Gemeinsam sind Bernd und Marcel losgefahren und haben Forke, Heckenschere, Grubber und zwei Gießkannen besorgt, im Garten deponiert und mit diesem schönen Schloss dafür gesorgt, dass wir die Geräte nun im Garten lassen können. VIELEN DANK!!

Das erste was ich mache, als ich in den Garten komme, ist, die Geräte zu inspizieren: "Echt toll", finde ich. Zwei schöne Pink-farbene Gießkannen, nicht zu übersehen, ... endlich ein wenig Farbe im Garten, das ständige Ockerbraun des Lehmbodens kann ganz schön bedrückend sein. Abwarten! - Hoffnung liegt auf dem kleinen verbliebenen Rasenstück, dort strecken langsam zumindest ein paar Löwenzähne die Hälse heraus.

Ich habe mit den anderen, Hussein, Rasak und Idress, nicht perönlich vereinbart, dass wir uns heute treffen. Erzählt habe ich schon mehrmals, dass ich immer donnerstags im Garten bin, immer ab 17.30 Uhr. Ich vermute richtig: Heute kommt niemand in den Garten. Ich werde es noch einmal versuchen und ihnen mitteilen, dass ich regelmäßig im Garten bin.

Für heute ist es gut so, alleine im Garten, so widme ich mich dem Gartenland rechts des Weges, wo ich bereits vor einiger Zeit begonnen hatte, den Boden von Unkraut freizumachen. Die letzten Tage hat es nicht geregnet, die obersten Brocken Erde sind wie Stein, und halten sie eine Luzerne fest, muss ich mit der Forke (ich meine die Grabegabel, so heißt das Gerät hierzulande) kräftig auf den Klumpen schlagen, damit er zerbricht. Etwas weiter unter der Oberfläche, dort wo die Erde noch feucht ist, geht das viel einfacher. Zwei Kisten Unkraut auf zweieinhalb Quadratmetern ziehe ich auf diese Weise nach und nach aus dem Boden.

Zwischenzeitlich habe ich meinen Nachbarn auf der rechten Seite, (Richtung See) kennen gelernt. Von ihm erfahre ich, dass er die Luzerne auf der Fläche, die ich nun umgrabe, angebaut hat. Ich schaue auf das Feld in seinem Garten, auf dem zuvor noch der Mais aus dem Vorjahr stand. Sie ist feinkrümelig und wunderschön eben hergerichtet. Wie mein Nachbar mir berichtet, hat er die Fläche mit einer Fräse bearbeitet...

Ich wende mich wieder meiner Grabegabel zu. Nach gut eineinhalb Stunden ist ein kleines Stück Land durchgearbeitet. Für mich kommt nun der schönste Teil der Gartenarbeit. Ich schnappe mir die neue Heckenschere und kürze einen Teil des schon langsam sprießenden Rasen ein. Das Schnittgut lege ich auf das Stück Gartenland. Mit dieser Mulchschicht wird die Erde nicht so schnell austrocknen und nach und nach immer lockerer werden. Leider ist die Rasenfläche zu klein und der Rasen noch zu kurz, so dass ich nur ein winziges Stück Boden abdecken konnte. "Macht nichts!" Ich gehe dennoch ganz zufrieden nach Hause als die Sonne so langsam untergeht.



 


Dienstag, 12. April 2016

Steckzwiebeln, Möhren & Co

Donnerstag hatten wir alle nur kurz Zeit. Wann ich denn wieder im Garten sei, fragte mich Rasak. Sonntag, antwortete ich. Sonntag werde ich ganz sicher da sein, so gegen 13 Uhr. Und so war klar, Sonntag würde ich damit rechnen können, dass zumindest Rasak und Halil auch in den Garten kommen würden.

Sonntag

10. April 2016

Heute ist Sonntag, der Morgen verfliegt im nun und ich spute mich, um nicht zu spät im Garten und damit unzuverlässig zu sein ...  Selbst wenn ich alleine werkeln muss, ich habe mir genug vorgenommen, um ein paar Stunden beschäftigt zu sein. Die Sonne scheint noch nicht richtig, aber das Wetter ist so mild und freundlich und obwohl der Himmel noch etwas dunstig ist, ist es doch heiter draußen.

Mit frisch gekochtem Kaffee, zwei angebrochenen Tafeln Schokolade,  Fruchtriegeln und einer Flasche Wasser stapfe ich los. Natürlich bin ich alleine. Halb so wild, ich hab mich drauf eingestellt, sag ich mir. Aber vor mir liegt diese riesige Fläche Ödland. Ich greife also ganz alleine zur Grabegabel und setze die Arbeit dort fort, wo Hussein und Idress aufgehört haben. Stück für Stück, mal mit der Grabegabel, mal mit der Harke arbeite ich mich durch den Lehmboden und die  umgeworfenen Soden. Jetzt, wo alles noch trockener als noch vor ein paar Tagen ist, scheint der Boden die Luzerne wie Beton festzuhalten. Man o man, wie mühsam. Aber ich bleibe am Ball und grabe so lange, bis ich auch in gefühlten 50 cm Tiefe das letzte Wurzelstück, den letzten Grasbüschel erwischt habe. Denke ich zumindest!

Die Kirchenglocke oben auf dem Penzliner Hügel läutet. Dreimal. Ich war erst gegen kurz vor zwei im Garten, so ist es nun kurz vor drei. Wie schade, noch ist niemand hier und ich werde wohl doch den heutigen Nachmittag ganz für mich sein. Ich höre Stimmen - na ja, die Nachbarn, auch sie nutzen das schöne Wetter. Neben mir hat der Gärtner bereits seinen Mais von letztm Jahr aus den Beeten entfernt, ein paar Parzellen weiter vernehme ich den Klönschnack über den Gartenzaun ... Doch, da kommen Menschen den Weg herauf, na, ich gucke doch hin, wäre ja schön ...

Ich freue mich wahsninnig, es ist Hussein mit einem weiteren Syrer, der schon am ersten Tag mit von der Partie ist. "Hallo Hussein!" sage ich. "Und wie heißt Du? Ich habe Deinen Namen vergessen?" "Hussein" sagt er und zeigt auf sich und auf Hussein. Ich gucke zu Hussein und er erklärt "Hussein one", zeigt auf sich "Hussein two" und zeigt auf seinen Freund. Also heute sind zwei Husseins im Garten. Viel Zeit zum Reden bleibt gar nicht, schwupp, meine Grabegabel ist schon in den Händen von Hussein one und wieder legt er los wie schon vor ein paar Tagen, auch meine Harke kann ich vergessen. Die hat sich Hussein two geschnappt. Also begnüge ich mich damit, mal das viele Beikraut, dass wir zum austrocknen auf den schmalen Mittelweg gelegt haben mit unserer zweiten Harke auszuharken und auf den Kompost zu verfrachten. Wir arbeiten stumm. Ich bin so zufrieden und freue mich. Gärtnern mit anderen Menschen ist einfach eine echte Freude!

Nach einiger Zeit schließlich ist das Gartenstück bis zum Kompost auf der westlichen Wegseite einmal komplett durchgearbeitet. Zeit für eine Pause. Ich packe den Kaffee aus, und das bringt sogar Hussein one dazu, einmal inne zu halten. Wir sitzen zusammen und ich lerne meine ersten Worte Arabisch. Nur ein Wort werde ich auch am nächsten Tag noch wissen: Das Wort für Katze. Ausgesprochen hört es sich an, als sagte ich "Otter", das finde ich lustig. Hussein two erklärt mir, dass es viel leichter ist Deutsch zu lernen, wenn er mit den Deutschen einfach zusammen ist. In der Schule wandert ein Wort rechts ins Ohr hinein und links wieder heraus, so zeigt er mir und ich verstehe sofort was er meint. Mir geht es genauso.

Noch fehlt Rasak, Hussein bittet mich, doch einmal bei ihm anzurufen. Das tut ich und Rasak verspricht noch vorbeizukommen. Viel früher als erwartet radelt er den Weg herauf, begleitet von einem Jungen, der auch kurz Hallo sagt und herein guckt bei uns.

Skeptisch ist Rasak. "Almut, meinst Du da kann man schon was einsäen? Da ist doch überall noch Unkraut dazwischen", gibt er mir auf Französisch zu verstehen. Und richtig, wenn man tiefer gräbt, taucht immer wieder ein neues Unkraut auf. Wir verständigen uns zu viert darauf, noch einmal von vorne Stück für Stück die Erde umzugraben und zu zerkrümeln. Immer wenn wir ein Stück geschafft haben, säen wir etwas an. Los geht es mit den Steckzwiebeln. Rasak sticht tiefe Furchen mit dem Spaten. Im Geiste sehe ich die Zwiebel in der unendlichen Tiefe des Lehmbodens auf nimmer Wiedersehen verschwinden. Doch er versichert sich noch einmal "Ist das zu tief?" fragt er mich. Ja, das ist zu tief. So viel Kraft hat die kleine Zwiebel nicht, um schließlich ihre grünen Blätter über den Boden zu bringen. Also setzt er sie höher. Schließlich werden die Zwiebelreihen angehäufelt, so dass am Ende drei schmale Hügelbeete entstehen. Noch verstehe ich nicht warum. Aber Rasak erklärt, so kann mann immer das Wasser zwischen die Reihen gießen. Als nächstes bereiten wird eine Fläche für die Möhren vor. Völlig perplex bin ich, als auf einmal die gesamte Saattüte leer ist, die ich für mindestens 10 laufende Meter Möhrenaussaat vorgesehen hatte. Breitwürfig haben die Gärtner aus dem Süden die Möhren ausgesät und mit Erde wieder bedeckt. Das scheint bei ihnen zu Hause üblich. Wie selbstverständlich erhält namlich das gesamte Feld einen kleinen aufgehäufelten Rand. So kann man sehen, wo die Möhren sind, erfahre ich. Und so geht es weiter, Stück für Stück. Rettich, Mangold, Pastinake, Petersilienwurzel, sie alle werden breitwürfig ausgeät und "eingerahmt". Ich füge in guter deutscher Manier ein paar Stöckchen hinzu, auf die ich die Saattüten gespießt habe.  Wenn die Pflänzchen gekeimt sind, sollen sie umgepflanzt werden.

Samstag, 9. April 2016

Wassertonne gebraucht!

Donnerstag, 7.4.2016, halb sechs am Abend, ich bin alleine im Garten. Ab und an gucke ich auf, ob nicht doch jemand vorbeischaut, wo doch so viele unbedingt da sein wollten am Donnerstag. Keiner da.

Doch dann kommen Rasak und Hussein! Die beiden haben schon neulich auf eigene Faust ein gutes Stück Land weiter umgegraben. Hussein greift auch sofort wieder zu Harke und Forke und in der kurzen Zeit, die wir da waren hat er schon wieder ein gutes Stück Land durchgearbeitet, während ich das aufgeworfene Beikraut einsammel. Schließlich stößt auch Ehmet noch dazu und hilft.

Rasak hat nun einige Tüten Saatgut mitgenommen. Am wichtigsten scheint wohl die Wassertonne, wenns nun wirklich losgeht, dass wir ansäen!

Der Garten steht offen, jederzeit und jedem. Wer Lust hat, kommt am nächsten Donnerstag um 17.30 Uhr vorbei!

Meeting in the garden every thursday at 17.30. Réunion dans le jardin chaque jeudi à 17.30. Treffen im Garten jeden Donnerstag um 17.30 Uhr.

Montag, 4. April 2016

Nachbarschaftstreffen - Aufruf zum Mitmachen im Garten für Alle

Es ist Montag. Ich bin ein wenig zu spät, schon fast halb sechs ist es, als ich im Bürgerhaus ankomme. ...

Ich habe das Glück, dass Cornelia ins Englische übersetzt, als ich den Anwesenden von dem Garten berichte. Einige unter den Afrikanern sind begeistert. Viele Fragen tauchen auf und es wird eine stimmungsvolle Runde. Am selben Abend gehen wir noch in den Garten, so wissen auch die noch nicht Informierten, wo dieser sich befindet.

Nächstes Treffen / Next meeting /  Prochaine réunion

Deutsch: Wir vereinbaren, dass alle interessierten Füchtlinge am Donnerstag, 6.4. um 17.30 Uhr in den Garten im Hasenweg kommen. Dort werden wir gemeinsam besprechen, wie wir das Land aufteilen, welche Dinge uns noch zum Gärtnern fehlen, wie wir am besten an Pflanzen und Saatgut kommen und welches wir überhaupt benötigen und vieles mehr.

English:  The next meeting in the "Garden for Everybody" is on thursday, 6th of April at 17.30 (5.30 pm). All those, who want to work in the garden, should come an join the meeting because we will discuss how to devide the Land in a manner, that everybody can grow his own plants. Also we have to make a list of plants an seeds, that are needed an we will look for a possibility to get them for free or at least very cheaply. Beside this there will be several points of organisation to talk about as for example the rules, how to behave in the garden or where to get / leave the garden tools. Also those of you who only want to spend their freetime in the garden without working are welcome. I´m looking forward to see you in the garden an thursday!

Francais: La prochain réunion dans le "Jardin de tout le monde" sera le jeudi, 6 avril à 17:30. Tous entre vous, qui veulent travailler dans le jardin et qui y veulent pousser des plantes et tous ceux qui veulent simplement passer leur loisir là bas devrait venir. On va discuter comment partager le sol de sorte que chacun puisse cultiver ses propres plantes. On va faire une liste des plantules et des graines dont vous avez besoin et on va voire, si il y a une posibilité pour en recevoire sans dépenser de l´argent ... En outre il faut parler de certaines choses organisationnelles comme par exemple les règles de comportement dans le jardin ou comment organiser le stockage de l´équipement. Je me rejouis de vous rencentrer dans le jardin à jeudi!

Allein im Garten

Donnerstag, keiner ist da außer mir. Hm, dann hat das mit der Verständigung doch nicht richtig geklappt.

Ich mache mich also alleine an die Arbeit. Ein erstes Stück Gartenland will ich schon inmal von dem restlcihen Unkratu befreien. Aber es ist schwieriger als ich dachte, die Erde ist schwer und naß und hält die Unkräuter fest. Die umgewälzten Soden sind so schwer, dass ich sie kaum mit der Forke aufnehmen kann. Ich arbeite mich nur langsam vor und nach zwei Stunden ist nur ein schmaler Streifen urbar gemacht. Ich packe ein, das reicht für einen Donnerstag abend, finde ich.

Am nächsten Tag frage ich meine Kollegin, wie es sich am Besten au Lehmboden gärtnert. Sie belehrt mich, dass dieser, sobald er trocken ist, nicht mehr zu bewirtschaften sei. Glattziehen ohne Abdeckung führt zu Verschlämmung, wenn es regnet. Viel Kompost soll ich einarbeiten und immer schön die Oberfläche Mulchen.

Meinen Vorschlag, zu Grubbern und snschließend einfach Kartoffeln zu pflanzen hält sie für praktikabel. Auch die Idee mit Erbesn und Bohnen und einer Senfeinsaat dazwischen wischt sie nicht vom Tisch, sondern hält ihn fü richtig. Ich bin beruhigt. Die Erde wir schon irgendwie in den Griff zu bekommen sein, so nach und nach, meine ich.

Ich peile also den nächsten Montag an, um bein kommenden Nachbarschaftstreffen noch wieder in paar Flüchtlinge ins Gartenboot zu bekommen. Mal sehen, ob es doch noch weiter geht?